Ich hab jetzt ein wenig Stress. Immer diese Abgabezeiten. Fixe Termine. Alles durchgeregelt. Was soll’s? Kommt der Text halt ein wenig später. Sie, geehrtes Leserpublikum, werden das sicher verstehen. Eben. Es ist aber auch nicht so, dass Sie eine Wahl hätten. Alles hängt von mir ab. Ich entscheide, wann Sie zu Ihrem täglichen 2gewinnt-Genuß kommen. Macht. Ich entscheide. Das klingt gut. Ich meine, Sie können natürlich einfach nicht mehr unsere Seite besuchen, dann hat sich das Problem auch erledigt. Aber ganz ehrlich: Das kann ja wohl nicht die Lösung sein? Eben. Was? Muss ich es wirklich aussprechen? Sie könnten sich das aber selbst auch denken! Na gut: Danke liebe LeserInnen für Ihre Treue, besonders in Zeiten wie diesen. Nicht das wir Sie ausdrücklich brauchen (Glauben Sie mir, mein Kollege Homajon würde auch schreiben, wenn er dafür zahlen müsste – was er im Grunde genommen auch tut), aber es stärkt doch irgendwie das eigene Ego, wenn man den Besucherzahlen beim Ansteigen zusehen kann. Sie müssen uns verstehen: 2gewinnt ist unser Leben. Alles Weitere ist nur Schein. Ich atme, damit ich Luft habe um auf 2gewinnt schreiben zu können. Ich esse, damit ich beim Verfassen der Texte keinen Hunger habe. Ich trinke, damit ich nicht nach jedem Wort einen Schluck Wasser zu mir nehmen muss. Ich gehe aufs Klo, damit… Ok, lassen wir das. Die Message ist rübergekommen.
Unglaublich, da schreibt man so vor sich hin und schwupps ist der Text schon fast fertig. Von der Länge brauche ich vielleicht noch zwei, drei Zeilen. Das krieg ich schon noch hin. Haben Sie vielleicht irgendwelche Fragen? Wünsche? Anregungen? Gehen Ihnen meine inneren Monologe schon auf die Nerven? Ja was soll ich denn tun, wenn ich so einen Stress habe? Mir bleibt nichts anderes übrig, als die frei herumschwebenden Gedanken in meinem Kopf aufzuschreiben. Aber wissen Sie was: Jetzt wo der Text fertig ist, habe ich eigentlich keinen Stress mehr. Ich lehne mich jetzt zurück und schaue entspannt auf die Besucherzahlen. Was für ein Leben.