David ist ein guter Mensch, ein gütiger und kritischer Idealist (kein Sarkasmus). Als ich seinen gestrigen Beitrag („Richtigstellung„) gelesen habe, musste ich das Bild über meinen Co-Autor zwar nicht revidieren aber erweitern. Ja, David könnte auch hervorragende PR-Aussendungen schreiben, das war ja schon einmal ein guter Übungstext. Ohne das Schicksal seiner Verwandten herabwürdigen zu wollen, aber so ein Text ist in einem (zumindest theoretisch) öffentlichen Medium fehlplaziert. Ein solch emotionales Dankschreiben wäre vielleicht als Brief an die Leitung des Geriatriezentrums eine idealere und elegantere Lösung gewesen.
Emotionale Befangenheiten, wie in diesem Fall, beeinträchtigen die Wahrnehmung und den kritischen Blick auf die Gesamtheit der Dinge. Wir leisten hier keine Öffentlichkeitsarbeit für etwaige Institutionen. Der Zugang sollte immer kritisch und/oder satirisch sein. Lobeshymnen, berechtigt oder nicht, haben immer einen fahlen Beigeschmack.
Unser Blog ist für beide Autoren eine offene Spielwiese für Texte, Idee und kreative Sinn- und Unsinnigkeiten. Deswegen ist, trotz meiner Kritik, Davids Text sehr wohl gerechtfertigt – da es sich letztendlich um reales Einzelerlebnis mit persönlichem Zugang handelt.
Ich möchte nur dem eventuell aufkeimenden Anschein entgegenwirken, wir seien meinungsflexible Medienhuren, die unkritisch und ungefiltert die Welt wiedergeben.