Wenn Menschen Geschichten erzählen

Vorurteile sind menschlich. Sie vereinfachen das Leben und machen es möglich differenziertes Denken hinten anzustellen.
Wer also nicht aktiv dagegen ankämpft, ein breites Spektrum von Medien sowie Ansichten konsumiert und den direkten Kontakt zum Menschen sucht, der wird nur ganz schwer den Fesseln der Vorurteile und Klischees entweichen können.

Da nicht davon auszugehen ist, dass der Durchschnittsösterreicher sich die Mühe macht, sich ausführlich seinen Mitmenschen (vor allem jenen, die vom Schicksal nicht so bevorzugt wurden) zu widmen, gibt es immer wieder lobenswerte Initiativen, die versuchen dieser alpenländischen Engstirnigkeit einen Riegel vorzuschieben.

Living Books ist ein solches Projekt. Wer nicht den Mumm hat, einen Obdachlosen auf der Straße anzusprechen und dessen Lebensgeschichte zu erfragen, der kann das hier tun. 30 Minuten können die lebenden Bücher jeweils „ausgeborgt“ werden. Erhältlich sind „Werke“, deren Spektrum quer durch die österreichischen Bevölkerung reicht (Buddhistische Nonne, Ex-Spielsüchtiger, Kriminalbeamter, Sozialarbeiterin, Zeuge Jehovas, zurückgekehrte Auswanderin, um nur einige Beispiele zu nennen).

Heute und morgen stehen die Bücher in der Hauptbücherei am Gürtel offenen Menschen zur Verfügung.

Und wem die Termine nicht in den Zeitplan passen, der darf natürlich auch ohne Projekt im Hintergrund die spannenden Geschichten der Menschen in unserem Land erkunden. Na da wird es aber Überraschungen geben! Ja meine lieben Damen und Herren, unsere Mitbürgerin mit Kopftuch wird nicht unterdrückt! Und der schwarze Asylwerber von nebenan ist noch nie mit Drogenhandel in Kontakt gewesen! Was es alles gibt auf dieser Welt…

Relevante Links:
Living Books

David

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