Der Titel beinhaltet den einzigen Gag im kommenden Fließtext. Er kann also getrost übersprungen werden.
Danke, dass Sie trotzdem weiter gelesen und sich in diese Zeile verirrt haben. Sie werden es nicht bereuen. (Das ist jedoch kein Versprechen.)
Der Fasching ist die deprimierendste Zeit im Jahr nach Weihnachten. Es ist also nicht verwunderlich, dass der närrisches Treiben am 11. November beginnt und nur durch die Weihnachtsfeiertage unterbrochen wird um seinen geistlosen Höhenpunkt Ende Februar (heuer im März; Warum eigentlich? Diese Verlängerung ist eine Bankroterklärung an die Vernunft.) zu zelebrieren. Jeder Mensch der den Fasching gut findet und sich kostspielig kostümiert der Lächerlichkeit preisgibt, ist mir mehr als suspekt. Das sind wahrscheinlich Menschen die auch Samstagsabend Castingshows fieberhaft verfolgen und beim Songcontest dem eigenen Land die Daumen drücken (oder für diesen Termin extra ins Ausland verreisen um für den eigenen Kandidaten voten zu können).
Die „Gags“ bei einschlägigen Karneval- oder Faschingsveranstaltungen sind genauso seicht und niveaulos wie die Vortragenden und der Dialekt der lallenden Laiendarsteller ist sowieso nur regional verständlich.
Warum also Fasching? Vielleicht um aus dem trostlosen Alltag zu flüchten und die eigene Alkoholsucht zu legitimieren. Es kann aber auch sein, dass die Backindustrie dahinter steckt und das ganze Treiben forciert um den Verkauf ihrer unvollkommensten Backware anzukurbeln. Der Krapfen oder Berliner ist eine Verhöhnung jeglicher Esskultur, die wir uns in den vergangenen Jahrtausenden zivilisatorisch angeeignet haben. Ohne sich selbst zu besudeln ist es nicht möglich das in Fett heraus gebratene Backwerk zu verzehren. Jeder Versuch ist zum Scheitern verurteilt, sowie jeder Versuch im Fasching zwanghaft lustig zu sein. Deprimierend aber Realität.
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